Wann begann die Geschichte des heutigen Hotels Clemar? Das genaue Datum wird man wohl nie herausfinden, aber es ist sicher, dass die erste Erwähnung der Häuser auf dem Wenzelsplatz auf das Jahr 1363 zurückgeht. Ihre Besitzer waren wohlhabende Bürger, die neben den Häusern auch eine Vielzahl von anderen Grundstücken besaßen: Obstgärten, Felder, Weinberge und Brauereien.
Seitdem hat sich viel verändert. Eigentümer, Adressen und sogar die Gebäude selbst haben sich geändert. Im 14. und 15. Jahrhundert wurde Znaim von einer Reihe von Bränden heimgesucht, bei denen die alten Holzhäuser niederbrannten. Sie wurden durch Steinhäuser ersetzt, die noch heute im Zentrum von Znaim zu finden sind. Sie erhielten ihre erste beschreibende Nummer im Jahr 1771. Die heutige "Fünf" erhielt dann die Nummer 322, während die "Drei" in älteren Aufzeichnungen unter der Nummer 324 zu finden war. Schließlich wurden die Gebäude zu Bäckerstuben. Dafür sorgte in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts das Ehepaar
Piglers.
Es ist wohl nicht verwunderlich, dass die häufigen Bewohner der Bürgerhäuser am Wenzelsplatz
Backmeister, Gesellen und ihre Familien waren. Erstaunlich ist jedoch die Vielfalt der Berufe und Schicksale der anderen Bewohner, die im Laufe der Jahre hinter den Mauern des Eckhauses Nummer 14/5 wechselten.
Schuster, Schnapsbrenner, Metzger, Kaufleute und Fabrikarbeiter lebten hier. Im Jahr 1870 ließ sich beispielsweise Josef Krasny, ein Aufseher der Staatseisenbahngesellschaft, hier nieder und lernte gleichzeitig den Landgerichtsschreiber Anton Mayer und dessen Diener kennen. Zehn Jahre später wurde eine der Wohnungen von einem pensionierten Gouverneur mit seiner Familie angemietet, dessen drei Söhne damals in der kaiserlichen Armee dienten. Auch in den neunziger Jahren des 19. Jahrhunderts trafen hier ein Finanzbeamter des Reichsfinanzamtes, ein Beamter und ein Obsthändler aufeinander.
Wie kam es zum Gasthaus? Bereits an der Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert war der Besitzer des Hauses 14/5 Lorenz Kunischir, der das Braurecht besaß. Die Gründung des Gasthauses wird jedoch offiziell erst auf das 19. Jahrhundert datiert, als Vinzenz Böhm in dem Haus eine Bier- und Branntweinschänke einrichtete. Von da an waren die Besitzer des Hauses ausschließlich Gastwirte und Lagerhalter..
Die unglaubliche Geschichte der Häuser am Wenzelsplatz 14/5 und 12/3 wurde in den 1950er Jahren gestoppt. Beide wurden an den tschechoslowakischen Staat abgegeben. Erst 1992 tat sich wieder etwas, als das Gästehaus Austis gegründet wurde. Von dort dauerte es nicht lange bis zur Entstehung des Hotels Clemar.
Im Jahr 2017 kauften die jetzigen Eigentümer das Anwesen und gaben ihm einen neuen Look und einen neuen Namen.
Und warum Clemar? Das Hotel ist mit seiner Geschichte und seiner tollen Atmosphäre etwas Besonderes. Deshalb bekam es den Namen einer großen Persönlichkeit Znaims Clemens Maria Hofbauer. Ein Priester und Heiliger, der für seine Ehrlichkeit, Großzügigkeit und harte Arbeit berühmt war.